Bilder aus Vietnam 1951-54

1. Teil:  Menschen, Landschaften

Hanoi und Umgebung 

Stationiert in Hanoi, in der Cité Universitaire im Ortsteil Bach Mai, war ich jeden freien Tag unterwegs, allein oder mit meiner vietnamesischen Freundin Lai.  Wir beide durchstreiften die Stadt und die nähere Umgebung, so weit, wie der Rikschafahrer uns zu fahren bereit war. Denn an den Rändern der Stadt und am anderen Ufer des Roten Flusses begannen die Gebiete, die am Tage weitgehend unter französischer Kontrolle waren, nicht jedoch nachts. Dann waren es Partisanen, die Aktionen vorbereiteten, Straßen und Wege verminten und befestigte Stützpunkte der Kolonialtruppen angriffen oder Wachposten überrumpelten, sie töteten oder entwaffneten und laufen ließen.

Der Krieg war hier allgegenwärtig, sichtbar und unsichtbar. Nachts hörten wir in Bach Mai Schüsse und Explosionen vom anderen Ufer des Flusses.

Ich stand hier mit den Menschen auf gutem Fuß, denn ich suchte immer wieder den Kontakt zur Bevölkerung und ließ sie verstehen, dass ich ihr Freund, nicht ihr Feind bin. Lai übersetzte, was ich sagte, bald auch das, was ich dachte. Sie sprach fließend französisch. Meine Einstellung zur Bevölkerung muss sich herumgesprochen haben: Ich konnte mich sogar spät nachts allein in der Rikscha aus der Innenstadt zur Kaserne fahren lassen, ohne dass mir etwas passiert ist. Andere Legionäre und Kolonialsoldaten fand man am Morgen im Gebüsch, erwürgt, erschlagen, erstochen, oder sie waren verschwunden; manchmal  tauchten ihre Leichen in einem der nahen Teiche wieder auf.

Oft war ich auch ohne meinen Schutzengel im Delta des Roten Flusses unterwegs, auf einem alten,  knatternden Motorrad, das ich mir für ein paar Piaster bei einem Vietnamesen ausleihen konnte, und besuchte Dörfer im weiteren Umfeld der Stadt Hanoi.

Ich habe viel fotografiert und zeige hier eine Auswahl der Bilder. Den größten Teil davon habe ich von sehr kleinen Positiven aus meinen Alben scannen müssen, weil die Negative nicht mehr brauchbar sind. Dementsprechend ist die Qualität.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Teil: Der Krieg

Ich habe zwar im Büro gearbeitet und war die meiste Zeit in Hanoi, aber ich musste, um bei der Truppe nicht als Drückeberger zu gelten,  auch an Operationen teilnehmen. Außerdem bin ich, wenn „mein Bataillon, das 1° BEP *, im Einsatz war, immer wieder mal hinausgefahren oder -geflogen, um den Sold an Soldaten und Unteroffiziere auszuzahlen und anderes zu regeln. Im Dezember 1953 habe ich als Dispatcher an Versorgungsflügen nach Dien Bien Phu teilgenommen. (Siehe auch Foto- Dokumentation Dien Bien Phu und Romantext)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiteres dazu in meinem Roman.

 

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Copyright © Dietrich Stahlbaum 2005. Alle Rechte vorbehalten

 

 

 

 

 

 

 

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