GESUNDHEIT

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Wir haben Krebs besiegt.
 Wir haben Aids besiegt.
Wir haben Parkinson besiegt…

Wir haben Alzheimer besiegt,
die Arthrose,
alle Infarkte, alle Viren, alle Bakterien…   

Und wir haben den Diabetes abgeschafft.
Unser größter Erfolg jedoch:
Das schmerzfreie Leben! 

 

 

 

 

 

 

Die Biogenetiker  Professor NUSSKOPF I,  Professor NUSSKOPF II,  Professor NUSSKOPF III
(
von links n. rechts)  bei ihrem gemeinsamen Vortrag über Selbstversuche am 13. September 2020 in Oxford 3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt:

Schmerzen

Hightec-Medizin und Ganzheitsmedizin

Vorschläge für eine ganzheitliche Gesundheitsreform

Meditation, Yoga, Zazen

Attac-Aktion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schmerzen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es waren Rheumaschübe. Sie kamen wie die Jahreszeiten im Herbst und im Frühjahr. Ich war damals, vor rund 20 Jahren, noch berufstätig und 56. In dem Alter hat man schon eine gewisse Schmerzerfahrung und sollte eigentlich damit umgehen können. Ich hatte ja schon einmal etwas Ähnliches erlebt. Diesmal aber waren es Schmerzen, deren Bekanntschaft ich noch nicht gemacht hatte. Sie begannen wie die Vorboten einer Grippe mit Glieder- und Muskelschmerzen und wurden bald fast unerträglich. Ich konnte weder laufen noch liegen, weder schlafen noch wachen, weder lesen noch schreiben, die Schmerzen waren ständig präsent, bis es wenigstens für kurze Zeit gelang, durch intensives Musikhören und Fernsehen das Bewusstsein von mir selber wegzulenken.

Da wir unseren Medizinschrank schon vor langem geleert und fast alle Chemie aus dem Hause verbannt hatten, blieb mir nichts anderes übrig, als den Morgen abzuwarten und mich zur Ärztin fahren zu lassen. Sie verpasste mir die übliche Spritze und verschrieb - Chemie. Die Spritze half für ein paar Stunden. Die Chemie habe ich mir lange angeguckt. Besonders interessant fand ich den Beipackzettel. Geradezu erstaunlich, was es da über mögliche Nebenwirkungen zu lesen gab. Und ich bewunderte den Mut der Doktoren und Doktorinnen, die so etwas verschreiben.

„Ja, das müssen Sie schon nehmen, sagte sie sehr eindringlich zu mir, als ich bei meinem zweiten Besuch – diesmal auf Krücken – ihr gebeichtet hatte. Nein, die Packung mit dem schönen langen Zettel nahm ich nicht wieder mit. Stattdessen kam mir der erlösende Gedanke: Yoga! Seit Monaten hatte ich an Hatha-Yoga-Kursen teilgenommen und ein bis zwei Mal in der Woche geübt. Ich besorgte mir Literatur z. B. „Yogatherapie von Feuerabendt / Hammer und von dem weltweit bekannten Meister B.K.S. Iyengar„Licht auf Yoga.

Nun, bewegen konnte ich mich immer noch nicht, nicht einmal mich vor Schmerzen krümmen, auch nicht liegen. Aber als ich in diesen Büchern zu lesen begann, ging mir endlich ein Licht auf:

„Wenn ich meinen Körper ohne Schmerzen weder bewegen noch still halten kann, dachte ich, „dann versuche ich es eben mal mit geistiger Konzentration. Ich fokussierte mich also mit aller Energie auf das jeweilige Zentrum der Schmerzen und übte Asanas, Yogastellungen, die mir dafür geeignet erschienen – im Geiste! Ich begab mich in den Schmerz hinein, mit vollem Bewusstsein. Und der Schmerz… ließ nach.

Nach drei Tagen Übung fuhr ich mit dem Fahrrad zu meiner Ärztin, um ihr zu sagen, wie Sie den Krankenkassen Kosten ersparen kann. Seitdem praktiziere ich regelmäßig, ab Rentenbeginn jeden Morgen eine Stunde lang Yoga. Wir haben auch unsere Ernährung umgestellt, meine Frau und ich. Wenn das Aprilwetter allzu sehr stresst, habe ich manchmal auch heute Kopf- oder Rheumaschmerzen, morgens beim Aufstehn. Sie sind erträglich und verschwinden meistens schon nach einer Yogastunde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hightec-Medizin und Ganzheitsmedizin

Ein Diskussionsbeitrag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Attac und ver.di bekämpfen Bestrebungen, in Deutschland das Gesundheitswesen weiter zu privatisieren. Während der Diskussionsphase hatte ich mich zu ihrer Kritik an der Gesundheitspolitik, den Privatisierungsplänen und am Zweiklassensystem positiv geäußert. Aber auch geschrieben:

   Diese Kritik ist jedoch systemimmanent und kann daher nur ein kleiner Anfang einer grundlegend anderen, einer umfassenden und tief greifenden Gesundheitsreform sein.

   Es ist schwierig, auf diesem Gebiet einen Konsens „herzustellen, weil trotz Hippokrates handfeste materielle Interessen im Wege sind und auch die Medizin keine objektive Wissenschaft sein kann. (Beispiel: Mein Schwager ist bei seinem ersten Staatsexamen im Mündlichen durchgefallen, weil er die Frage, ob der Kaiserschnitt senkrecht oder waagerecht vorgenommen werden müsse, anderer Meinung als sein Examinator war. Seine Meinung war, wie sich später erwies, auch nicht falsch.)

   Gesundheit darf keine Ware sein. Das Recht auf ärztliche Versorgung ist ein Menschenrecht; es ist unteilbar. Diesem Recht Geltung zu verschaffen, sollte ein Ziel der Globalisierung sein.
Ich gehe hier nicht auf Strukturfragen ein, auf Fragen zur Organisation des Gesundheitssystems, so wichtig sie sind, sondern stelle Fragen, die unser Bewusstsein betreffen und die überhaupt erst einmal geklärt werden sollten.  Dies ist erst einmal ein Denkansatz, mehr nicht:

   Was ist Gesundheit? Was ist Krankheit?

   Warum werden Menschen krank – hier in einem hoch entwickelten Industrieland, dort in der „3. Welt? Liegt es hauptsächlich an den Lebensverhältnissen und -bedingungen, die ja von Menschen, also von uns geschaffen wurden? (Konsum-, sonstige Lebensgewohnheiten, „Umwelt, Arbeitsbedingungen…) Dann sollten sie auch von uns verändert werden, individuell und gesellschaftlich!

   Wenn ein Mensch krank wird, hat das viele Ursachen und ist monokausal und allein physiologisch nicht erklärbar. Krank ist auch nicht „die Galle, „die Niere„das Herz – der ganze Mensch ist krank, wenn eine Niere, das Herz, die Galle oder ein anderes Organ nicht mehr richtig funktioniert. Und wenn man das weiter hinterfragt, kommt ein ganzer Ursachenkomplex zum Vorschein. Die Symptome zeigen sich an einzelnen Organen oder Körperbereichen, und dort manifestieren sich auch die Schäden, sicht- und messbar; aber ist dadurch, dass diese Schäden beseitigt werden, sei es durch Operationen, Medikamente und/oder andere Eingriffe, der kranke Mensch geheilt? Meistens zeigt sich ein neues Symptom, weil eben nicht der ganze Mensch, sondern allein seine Niere, sein Herz, seine Galle behandelt worden ist.

   So gibt es in unserer, auf Konsum und Spaß fixierten Gesellschaft immer mehr Patienten, also kranke, leidende Menschen. Bei vielen von ihnen taucht eine "Krankheit" nach der anderen auf, sicht- und messbar, und bei manchen gibt es schon fast nichts mehr zu operieren. Sie laufen dann von einem Arzt zum anderen und können nicht geheilt werden.

   Was fehlt ihnen denn? Zuwendung. Und die soll ersetzt werden durch gute Worte und die Hand des Arztes, der Krankenschwester, des Pflegers, der Praxishilfe: durch Be-Hand-lung.

   Ursachen? Zwischenmenschliche Probleme und deren Verdrängung? Gestörte, „kaputte Beziehungen? Probleme in Familie, Schule und Ausbildung, am Arbeitsplatz? Arbeitslosigkeit?… Lebensängste? Mobbing, Psychoterror jeder Art? Körperfeindliche Moralvorstellungen, uneingestandene sexuelle Probleme? Ein weites Feld, das unbeackert vor uns liegt!

   Soll die Solidargemeinschaft, als die wir uns bezeichnen, Gesundheitsschäden mitbezahlen, die durch Suchtverhalten entstehen (z.B. Nikotin/Teer, Alkohol, Medikamente, Drogen) und durch falsche Ernährung, Bewegungsmangel, Übermotorisierung und Fehlverhalten im Straßenverkehr…? Müssen wir nicht auch hier nach den Ursachen fragen, danach, woran es liegt, dass der Mensch falsch lebt und dadurch krank wird? 

   Wozu die teure Hightec-Medizin? Ist der ganze technische Aufwand überflüssig, ja, womöglich schädlich? Führt das in der Diagnostik nicht allzu leicht auf die falsche Fährte? Und verführt es nicht allzu schnell zum übermäßigen Gebrauch von Technik und Chemie? Diese Fragen warten auf eine differenzierte Antwort.

   Im 17.Jh., als in Europa eine materialistische, mechanistische Medizin entstanden ist und damit die Vorläuferin unserer heutigen technokratischen Medizin, sind die überlieferten Heilweisen verteufelt und verboten worden. (Naturmedizin, Schamanismus; der "Schamane " ist allerdings geblieben: in Gestalt des Halbgottes in Weiß. So erleben ihn viele Patient/inn/en).

   Wie diese hoch spezialisierte Schmalspurmedizin funktioniert, das haben Sie eben gelesen. Die Apparate können die Ursachen von Herrn Krückemeiers Unterbauchbeschwerden nicht erkennen: den Stress, der wiederum Ursachen hat. Dem Patienten wird das bewusst, und er zieht die Konsequenzen.
Mitte der 60-er Jahre hat Alexander Mitscherlich die psychosomatische Medizin, uraltes Heilwissen, wieder entdeckt. (Krankheit als Konflikt, Frankfurt a. M. 1966) Aber ist die Psychosomatik nicht schon überholt, weil sie heute auch nur als eine eingeschränkte Methode angewendet wird?

   Ärzte behandeln Krankheiten. In vielen Ländern Asiens hingegen wird seit Jahrtausenden gelehrt, auf eine gesunde Lebensweise* zu achten. Und da werden Ärzte, Ärztinnen ausgebildet, um die Bevölkerung darüber aufzuklären und dazu anzuleiten, kurz: Krankheiten vorbeugen zu helfen. Wäre es nicht auch bei uns not-wendig, die Medizin auf eine ganzheitliche, ökologische Grundlage zu stellen? Wäre es nicht an der Zeit, in Diagnostik und Therapeutik den ganzen Menschen einzubeziehen, samt seiner Mitwelt? Apparate sehen allein seinen Korpus.

   Sollten wir uns nicht endlich auf die Eigenverantwortlichkeit besinnen und uns von falschen Abhängigkeiten befreien?

  „Wir sind aufgefordert, uns die Kraft, uns selbst zu helfen, wieder anzueignen, die wir portionsweise an Priester, Lehrer, Therapeuten, Eltern und Ärzte abgetreten haben.

Edward Bauman (in: Das Buch der ganzheitlichen Gesundheit, Bern… 1982)

   Ärzte, Ärztinnen und Krankenhäuser würden dadurch nicht überflüssig werden; aber durch Vertrauen in die Selbstheilungskräfte können Krankheiten und viele Verletzungen, die nie ganz aus der Welt zu schaffen sind, gemildert und schneller überwunden werden. Von einer „Kostenexplosion im Gesundheitswesen könnte dann bei uns bald keine Rede mehr sein.

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* Schon eine Stunde Yoga täglich, intensiv als Körpermeditation geübt, kann manchen Arztbesuch und manche Tablette überflüssig machen. Das weiß ich aus eigener, nahezu zwanzigjähriger Erfahrung. Ich wünsche allen, die dies lesen, eine gute Gesundheit und so viel Selbstvertrauen, wie hierzu erforderlich ist. D. St. 

Sagte die 83-jährige Marktfrau an ihrem Stand: „Früher kamen sie zu hunderten und haben Gemüsepflanzen gekauft. Heute gehen sie dauernd zum Arzt und lassen sich ihr Rheuma behandeln.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorschläge für eine ganzheitliche Gesundheitsreform

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viele Menschen haben einen Bandscheiben-Vorfall,
leben aber völlig beschwerdefrei. Wenn dann auf einmal
Schmerzen auftreten, müsse man schon fragen:
„In welcher Lebensphase ist die Last zu schwer geworden?
*

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

I.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist keine Gesundheitsreform, was da jetzt in Berlin ausgehandelt worden ist. Es ist lediglich eine Reform der Kranken- und Unfallversicherungssysteme. Eine Gesundheitsreform, die diesen Namen verdient, kann nur eine ganzheitliche sein.Ganzheitlich besagt, dass alles einbezogen und beachtet wird, hier eben alles, was zur Gesundheit beiträgt oder ihr schadet. Es geht dabei also nicht allein um die Frage der Kosten.

1. Was ist Gesundheit? Nach der Definition der WHO ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Es ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamischer Prozess. Dabei ermöglicht ein intaktes Immunsystem eine permanente Regeneration (Erneuerung) des Soma, des Körpers, einen Kreislauf, bei dem Zellen absterben und wieder durch neue ersetzt werden, bis bei Überalterung der Tod eintritt.

2. Welches sind die Voraussetzungen für eine stabile Gesundheit? Lebensbedingungen, die der Konstitution und den elementaren Bedürfnissen des Menschen, des Tiers, der Pflanze entsprechen, und beim Menschen eine geistige Verfassung, die Problemen und Störungen gewachsen ist.

3. Was ist zu reformieren (Ursachen und Wirkungen von Fehlentwicklungen) und auf welche Weise?

3.1. Ökologie und Gesundheit: Viele Gesundheitsschäden entstehen durch ökologische Versäumnisse. Die meisten machen sich erst nach längerer Zeit, mitunter Jahrzehnten, bemerkbar.

3.1.1. „Umweltgifte in der Land- und Gartenwirtschaft: Pestizide, Gülle, Überdüngung. „Der Gifte sind viele. Aber auf die Menge kömt es an. War es nicht Paracelsus, der das gesagt hat? Natürlich ist gegen Jauche ohne chemische Rückstände gedopter Tiere in wohl dosierten Mengen nichts einzuwenden.

Eine Umwandlung in ökologische Bewirtschaftung ist dringend not-wendig und vom Staat zu fördern. Die Massentierhaltung muss abgeschafft werden, ebenso die Subventionierung von Überschüssen (die z. T. vernichtet werden). Bei artgerechter Tierhaltung wären die verheerenden und kostenträchtigen Seuchen wahrscheinlich gar nicht erst entstanden. Ein Verbot gentechnisch manipulierter Pflanzen, sowie von Nahrungsmitteln mit Zusätzen aus Gentec-Pflanzen versteht sich von selbst. Es gibt keine beweiskräftige Folgeabschätzung. Niemand kennt die Schäden, die wie bei mittlerer nuklearer und bei elektromagnetischer Strahlung erst nach langer Zeit auftreten können.

…in der Industrie: Die Atomkraftwerke müssen so schnell wie irgend möglich geschlossen und durch Techniken zur Gewinnung regenerativer Energien ersetzt werden. Ebenfalls ersetzt werden muss die Petrochemie durch eine „sanfte Chemie. Herstellung, Vertrieb und Verarbeitung aller "umwelt"- und damit auch gesundheitsschädlichen Produkte sind einzustellen. Auch hier muss für "umwelt"- und gesundheitsverträglichen Ersatz gesorgt werden. Dazu der »Vorschlag, die Bereiche der Forschung, die sich mit der Suche nach umweltschonenden Ersatzstoffen beschäftigt, finanziell zu unterstützen, um somit die Forderung nach "geringstmöglicher Belastung der Umwelt und Gesundheit" in Realitätsnähe zu rücken.« [Bernd Lüdke]

Die Ökologisierung der Wirtschaft muss sozial abgefedert und in allen Industrieländern vorangetrieben werden, notfalls gegen Widerstände, sei es in Deutschland, sei es in anderen Ländern oder transnational.

3.2. Der Straßenverkehr überlastet, bedingt durch die geografische Lage, besonders in Deutschland die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze. Nach der jüngsten Studie des Bundesumweltamtes sterben jährlich Tausende durch Dieselauto-Abgase. Eine noch größere Anzahl von Menschen erleidet Spätschäden (Krebs, Asthma, Kreislaufbeschwerden, Allergien). (FR 23.7.03) Die Industrie muss verpflichtet werden, binnen kurzer Zeit Russfilter in alle Dieselfahrzeuge und Industrieanlagen, in denen fossile Stoffe verbrannt werden, einzubauen. Auch Unfälle und Ozonschäden machen weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen auf allen Straßen not-wendig, vor allem aber eine Reduzierung des PKW- und des LKW-Aufkommens durch Ausbau des Schienenverkehrs, mit Preisminderung, höherer Dieselölbesteuerung, Autobahn-Maut und kürzeren Transportwegen durch mehr regionale Selbstversorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs.

Nicht minder gesundheitsschädlich ist der Flugverkehr, zumal über Mitteleuropa (Ozon, Klimaerwärmung). Geboten ist eine spürbare Kerosinsteuer für Flugzeuge in ganz Europa.

3.3. Lärm und Lichtverschmutzung, Überreizung durch Medien (Fernsehen, Musikkulissen, Dauersurfen im Internet…) machen krank. Nerven- und Hörschäden, Hyperaktivität und Lernschwäche (besonders bei Kindern) sind die Folgen. Auch das lässt sich vermeiden.

3.4. Ernährung: Im Gesundheitsbericht 2002 der WHO sind die wichtigsten Gesundheitsrisiken hoher Cholesterinspiegel: 7,6%, Übergewicht, Fettleibigkeit: 7,4%, zu wenig Obst und Gemüse: 3,9% **. "Lebensmittel" mit Spaßfaktor wie Bärchenwurst und Fruchtzwerge sollen - so will es die Industrie - vor allem Kinder zum Konsum von Fun-Food animieren. Fast-Food, in Mengen einverleibt, ist ebenso schädlich. Es ist eine Schande, dass in unserer Überflussgesellschaft Kinder an Mangelerscheinungen (Vitamine, Mineralien...) leiden. Die industriellen Nahrungsmittel müssen durch Lebensmittel, durch Naturkost, ersetzt werden. Hier sind Aufklärung, schärfere Gesetze und Lebensmittelkontrollen vonnöten.

3.5. Suchtvorbeugung, -therapie und –versicherung. Die WHO beziffert die Gesundheitsrisiken für Tabak und Zigaretten mit 12,2%, für Alkohol mit 9,2% und illegale Drogen mit 1,8%**. Auch die Medikamentensucht ist in hohem Maße schädlich. Die Ursachen sind vielfältig, und man macht es sich zu einfach, wenn man hier von Selbstverschuldung spricht, was nicht heißen soll, jegliche Eigenverantwortlichkeit zu negieren. Jede/r Süchtige hat eine Lebensgeschichte, die in eine Sackgasse geführt hat. Die Ursachen müssen also individuell erforscht und therapiert werden. Hier ist der Staat gefordert, Programme aufzulegen und zu finanzieren, auch für die Suchtprävention (Werbeverbote, soziale Maßnahmen u. v. m.). Außerdem muss bei nachweisbarem Suchtverhalten eine Risikoversicherung vorgeschrieben werden.

3.6. Arbeit und Gesundheit: Durch die rapide Technisierung und Elektronisierung (Computer) hat sich die Arbeitswelt völlig verändert. Dauerstress durch z. T. unerträgliche Zeitverdichtung und Geschwindigkeit von Arbeitsabläufen erhöht zwar die Produktivität, gleichzeitig aber auch die nervliche Belastung und die Unfallgefahr. Aus dem Arbeitsmenschen wird das Letzte herausgeholt. Die Folgen sind Verletzungen, Invalidität, frühzeitiger Verschleiß und Berufskrankheiten, die als solche zumeist nicht anerkannt werden. Deshalb ist die Ergonomie weiter auszubauen und anzuwenden, mit Ruhe- und Entspannungspausen und Arbeitszeitverkürzung.

3.7. Medizinische Aspekte:

3.7.1. Hightec verführt zum übermäßigen Apparategebrauch, wovor selbst Mediziner warnen. Es wird zu viel operiert! So manche Brust und so manche Prostata landet unnötigerweise im Abfalleimer. Jede Operation erbringt ja Honorar. Und schon zu Zeiten meines Vaters (Jahrgang 1899) überboten sich junge Chirurgen mit Geschwindigkeitsrekorden bei Blinddarmoperationen. Hier hilft wohl einzig Mäßigung und Selbstkontrolle.

3.7.2. Medikamente. Das besondere Interesse an größtmöglichem Verbrauch und damit Umsatz hat verständlicherweise die Pharmaindustrie. Sie sorgt dafür durch Werbung und „Ärzteberatung. Waren es früher Vertreter, die die Messingklinken putzten, so sind es heute in der Mehrzahl selber Ärzte, die keinen Job in ihrem Beruf gefunden haben und nun ihre Kollegen sachkundig bearbeiten. Außerdem sind Pharmakonzerne bei Ärztekongressen äußerst spendabel. Die Folge ist dann sehr häufig eine Übermedikation und nicht selten ein Exitus. (Siehe Suchwort „Übermedikation im Internet!) Denn Entgiftungen kommen dann meistens zu spät. Auch hier ist Reformbedarf!

3.7.3. Das Schmerzempfinden der Bundesbürger hat deutlich zugenommen. "Die Menschen werden immer wehleidiger" (Der Schmerzexperte Klaus Klimczyk in der FR am 11.11.02) Schuld daran sind nach Ansicht des Mediziners vor allem mangelnde Bewegung, seelische Probleme und zunehmende Belastung im Beruf. Bei vielen älteren Patienten seien chronische Schmerzen zum Kommunikationsobjekt geworden: "Sie sind für die Betroffenen das wichtigste Gesprächsthema." Dies wird immer noch ignoriert, und man greift mit oder ohne Rezept lieber zur Pille, zur Kapsel, zur Spritze. Konsumismus in der Medizin!

3.7.4. Beratungs- und Behandlungsdauer: „Nur 18 Sekunden habe ein Patient bei einem Arztbesuch im Durchschnitt Zeit, bevor er zum ersten Mal unterbrochen und womöglich aus dem Konzept gebracht wird. (Wolfgang Merkle) Dabei "lassen sich" „70 Prozent der Diagnose (...) durch Zuhören erstellen. (Thure von Uexküll, Nestor der Psychosomatik, 94 Jahre alt)***. Daraus folgt: ÄrztInnen und Krankenkassen müssen daran etwas ändern. Zeit kann auch Kosten sparen helfen!

3.7.5. Die Psychosomatik sollte zu ganzheitlicher Medizin weiter entwickelt werden. Die dazu erforderlichen Forschungsgelder und die Mittel für die medizinische Ausbildung müssen vom Staat bereitgestellt werden.

3.7.6. In der Alternativen Medizin gibt es Akupunktur und Hypnosebehandlung gegen Schmerzen, die durch Angst und Stress entstehen, nun auch beim Zahnarzt.

Und es gibt Spontanheilung bei Krebs (Spontanremission) dank innerer Heilkräfte, stimuliert durch naturheilkundliche Verfahren, spirituelle Methoden wie Musik- und Kunsttherapie, Yoga, Meditation. Weltweit geschätzt: 1:100 000 bzw. 20-30 jährlich. Hiroshi Oda**** nennt es Selbsttransformation, wobei die Krankheit den Part (…) des inneren Signals zur überfälligen Generalüberholung des eigenen Lebens spielt. Die Betroffenen erleben die Genesung vom Krebs als eine Art Begleiterscheinung einer viel umfassenderen Persönlichkeitsveränderung hin zum bislang verschütteten und verleugneten „inneren Selbst.

3.7.7. Ebenso wichtig ist die Präventivmedizin die, anders als in Asien, hier im Westen völlig unterentwickelt ist und staatlicher Förderung bedarf. Krankheit verhindern heißt auch Kosten sparen!

3.8. Soziale Aspekte: In unserer Gesellschaft, am meisten in Westdeutschland, bedeuten materieller Wohlstand, Spaß und Genuss, Eigennutz, Karriere und Status mehr als Uneigennützigkeit, Bescheidenheit, Besorgtheit, Toleranz, Solidarität und andere humane, kulturelle Werte. Viele, vor allem behinderte, ältere und alte Menschen leiden an der sozialen Kälte, die ihnen oft entgegenschlägt, und an Vereinsamung. Das macht sie krank. Dies können und müssen wir ändern, indem wir uns selber ändern.

3.9. Eine soziale Finanzierung des Gesundheitswesens versteht sich eigentlich von selbst. D h. spürbare Entlastung der Kleinverdiener und –rentner/innen und, was noch zu diskutieren wäre: die Bürgerversicherung und ähnliches. Dazu gehört allerdings auch die private Unfallversicherung bei Risikosportarten (Rennsport, Motorradfahren, Paragliding, Fallschirmsprung, Drachenfliegen...).

3.10. Obwohl hier zuletzt, nicht zuletzt: Kosten sparen durch drastische Kürzung des Rüstungsetats, durch Vermeidung von Fehlinvestitionen (siehe Bundesrechnungshof-Jahresberichte), Abschaffung anachronistischer Staatsrituale und und und…

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* Wolfgang Merkle, Mediziner in der Psychosomatischen Abteilung eines Hospitals. (Lt. RZ 31.10.02)
*** bei einer medizinischen Tagung (FR 9.11.03)
**** jap. Gesundheitsanthropologe, lehrt an der Hokkaido-Universität in Sapporo. (FR 4.6.02) Vergleiche auch Volker Tschuschke: Psychoonkologie. Psychologische Aspekte der Entstehung und Bewältigung von Krebs, Stuttgart 2002.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

II.

Meditation, Yoga, Zazen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist schon fast eine Binsenwahrheit: Meditation hilft seit Jahrtausenden heilen und gesund erhalten, vorausgesetzt, man wendet eine der vielen Methoden richtig und regelmäßig an. Nun weiß es auch die Wissenschaft, die westliche, wohl gemerkt. Zum Beispiel senkt Transzendentale Meditation (TM) nachweislich das Herzinfarkt- und das Schlaganfallrisiko. „Amerikanische Forscher haben in Los Angeles 60 Patienten mit Bluthochdruck sechs Monate lang meditieren lassen und dabei die Arterien mit Ultraschall untersucht. Nach den spirituellen Übungen waren die ursprünglich verhärteten Arterien deutlich weicher. (Ärztliche Praxis, März 2000) Das Risiko für einen Herzinfarkt sank um 11%, für einen Schlaganfall um 15%. Damit habe die TM, so das Blatt, einen „ähnlichen Effekt wie Blutfett senkende Medikamente. [Und dies ohne die schädlichen, mitunter lebensgefährlichen Nebenwirkungen, D. St.] (Aus einer Studie von Wissenschaftlern der Maharishi-Universität in Fairfield und der Charles-Drew-Universität in Los Angeles, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Stroke, Bd. 31, S. 668 o. J.)

In den achtziger Jahren haben der deutsche Yoga-Lehrer Sigmund Feuerabendt und der Arzt Dr. med. Oscar Hammer auf Seminaren der Deutschen Yogagesellschaft die Yogatherapie klinisch getestet und dabei die physiologischen Werte verschiedener Yoga-Haltungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayamas) gemessen. Die Ergebnisse sind erstaunlich. Ich kann sie hier alle gar nicht aufzählen und empfehle deshalb, selber einmal nachzulesen,* sich eine/n gute/n Yogalehrer/in zu suchen und es auch selber auszuprobieren.

Ich begann damit vor etwa 25 Jahren und übe seit 13 Jahren jeden Morgen vor dem Frühstück eine Stunde lang (6 x in der W.) nach einem Programm, das ich mir selber so zusammengestellt habe, dass nach und nach der gesamte Körper "durchgearbeitet" wird. Dabei wird nichts verbogen. Im Gegenteil, Dehnungen und Streckungen und Atemübungen dienen der Entspannung und der Homöostase**, der Harmonisierung des Kreislaufs, der besseren Durchblutung der Organe, der Stärkung der Muskeln, des Knochenbaus und des Immunsystems und letztendlich der Harmonisierung der Emotionalität. Denn Yoga ist nicht Gymnastik, sondern Körpermeditation. Eine ganzheitliche Methode also, bei der Körper und Geist als Einheit wahrgenommen werden.

Zazen ist gegenstandslose „Meditation, bei hellwachem Geist und vollkommen ruhendem Körper. Es bedarf langjähriger Erfahrung, um es allein üben zu können. Denn es kann dabei passieren, dass aus dem Unbewussten "Unverdautes" aufsteigt und sich gefährliche Irritationen einstellen, Halluzinationen aller Art, Hochgefühle und Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Der vietnamesische Zen-Meister Thich Nhat Hanh verbindet Zazen mit Gehmeditation. Das ist besonders heilsam, wenn wir das Gras unter den nackten Füßen spüren: die Natur und uns selber als ein Teil des Ganzen. Auch bei dieser Meditation können psychisch labile Menschen Halluzinationen haben. Auf der Seite Zen (Link Hauptseite ZEITFRAGENFORUM) habe ich solch einen Fall und, wie wir damit umgegangen sind, beschrieben. (Gedicht Achtsamkeit)

Ziel all dieser Praktiken ist, um mit Hiroshi Oda zu sprechen, eine Selbsttransformation: eine Persönlichkeitsveränderung hin zum bislang verschütteten und verleugneten „inneren Selbst.

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* vergriffen, aber in einigen Bibliotheken vorhanden (Fernleihe!) S. a. im Internet unter Yogatherapie! Das m. E. wichtigste Yoga-Standardwerk ist Licht auf Yoga von B. K. S. Iyengar, mit einem Vorwort des berühmten Geigers Yehudi Menuhi. (Bern.. 1990, 6. Aufl.)
** Fließgleichgewicht der Zellen^

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die einen meckern,
die andern tun sich schwer mit der Reform.
Der Druck von allen Seiten ist enorm.
Sie klotzen und sie kleckern.

Nun leistet ATTAC einen eignen Beitrag
an diesem Samstag, nicht am Freitag,

zur Reform.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 20. September 2003 auf dem Marktplatz in Recklinghausen. Einer zeigte mir seine große Zahnlücke und sagte, er sei dabei, mit Teilen aus einer alten Prothese sich eine neue zu basteln. Ihm kann ich nur wünschen, dass sein Werk gelingen möge, nachdem nun heute, am 26. September 2003, eine große Koalition im Bundestag die so genannte Gesundheitsreform beschlossen hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Dietrich Stahlbaum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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